So entstand unser Schützenverein
1911 Gleißenberg e.V.
Am 05.Dezember 1911 fanden sich 28 Gleissenberger im heutigen Landgasthof Pongratz ein, um einen Schützenverein zu gründen. Vermutlich einem damaligen Trend folgend, zu der Zeit wurden in unserer Region etliche Schützenvereine gegründet, siehe Kothmaißling 1903, Dalking 1913, Döbersing 1923, und sehr wahrscheinlich auch zwecks mangelnden Freizeitangebotes.
Man sieht auch damals waren die Gleissenberger schon voll trendy, um es in der heutigen Umgangssprache auszudrücken. So riefen eben diese 28 Männer den Zimmerstutzen - Schützenverein Gleissenberg gegründet 1911 ins Leben. Als Erster Schützenmeister wurde der damalige Brauerei- und Gasthofbesitzer Johann Schmidt, genannt Schmidtbräu, gewählt. Vereinslokal wurde, eigentlich durch die Wahl des Ortes der Zusammenkunft schon von vornherein bestimmt, der Gasthof zur Post. Für den Schießbetrieb wurde von Seiten des Vereinswirtes das Lokal, Zimmerstutzen und notwendige Gerätschaften zur Verfügung gestellt. Betrachtet man die damaligen Verhältnisse, so war diese noble Geste durchaus verständlich. Denn in jenen Tagen gestaltete sich der Schießbetrieb in folgender Art und Weise. Die Leute trafen sich an einem Schießabend in der Gaststube des Vereinslokales. Dort spielten sie Karten, tranken ihr Bier und unterhielten sich am Stammtisch, bis sie vom Schreiber zum Schießen aufgerufen wurden. Dies war deswegen in der Form möglich, da vom Lokal aus durch eine eigens für diesen Zweck vorhandenes Guckloch in den Nebenraum geschossen wurde, Wurde ein Schütze nun also aufgerufen, so unterbrach er seine augenblickliche Tätigkeit, begab sich zum Schießstand und seine Serie (in der Regel 3 Schuss auf eine 12´er Ringscheibe). Anschließend begab er sich wieder auf seinen Platz und nahm das unterbrochene Kartenspiel oder Gespräch wieder auf.
Bei einem solchen Schießabend konnten alle anwesenden Gäste, egal ob Mitglied oder Nichtmitglied, daran teilnehmen. Zuguter letzt wurde dann auch der Sieger des jeweiligen Schießabends bekanntgegeben.
Zum Zeitpunkt der Fahnenweihe zählte der Schützenverein folgende Mitglieder:
Achatz Alois, Blau Michael, Bierl Xaver, Christl Max, Ehrl Konrad, Feiner Alois, Feiner Heinrich, Frank Josef, Lodisch Josef, Gmeiner Otto, Köppl Max, Nürnberger Hans, Reitmeier Josef sen., Reitmeier Josef jun., Reitmeier Alois, Riederer Josef, Klein Michael, Klein Josef, Wimmer Georg, Weihrauch Franz, Koller Karl, Schmid Anton, Sedlmeier Hans und Pongratz Xaver.
Sicherlich zählten einige dieser Männer schon zu den Gründervätern der ersten Stunde. Aufgrund fehlender Unterlagen ist es jedoch nicht mehr möglich exakt zu bestimmen, wer genau zu den ursprünglichen Gründungsmitgliedern zählte.
Als sichere Gründungsmitglieder gelten: Vereinswirt Johann Schmidt, Fabrikbesitzer und Jagdpächter Georg Hanauer, Schuhmachermeister Alois Achatz (gen. Fritznschuster), Holzhauer Josef Riederer, Maurermeister Josef Reitmeier und der größte Bauer des Ortes Michael Klein.